Bei der Planung für den Friedhof in Brüssel-Evere handelt es sich um einen Teilbereich einer bestehenden Anlage mit Soldatengräbern verschiedener Nationen. Migge publizierte seinen Entwurf 1916 in Der Städtebau unter dem Titel „Der Deutsche Ehrenfriedhof zu Brüssel-Evere“. Das Projekt fand zwar in der Kritik großen Anklang, wurde aber nicht ausgeführt. Die Blätter des Konvoluts zeigen zum einen eher konzeptionelle Überlegungen zur Situation und zum anderen sehr stimmungsvolle perspektivische Ansichten zu einem Laubengang, dem Irisgarten und dem Vorhof. Der Laubengang bestand aus einem engmaschigen, rechteckigen Holzaufbau, der bewachsen war und gerade verlief. In Nischen waren Bänke vorgesehen. Der Irisgarten wurde über eine aufwärtssteigende Treppe und ein beranktes, pergolaartiges Tor erschlossen. Die Pflanzungen befanden sich beidseitig eines geraden Weges. Die Planung des Vorhofs zeigt einen repräsentativen, ovalförmigen Eingangsbereich. Paarig gepflanzte Zypressen säumten den abgesenkten Platz, von dem aus strahlförmig Wege in die Grabquartiere führten.