Das Schloss Körchow gehörte ab 1917 Ehrenfried von Wolffersdorf, für dessen Erbbegräbnis es eine eigene Planung von Migge gibt. Beschattet von sechs kleinkronigen Laubbäumen lag das Erbbegräbnis umfriedet von einer Hecke aus geschnittenen Linden. Ein zentraler Weg führte auf den plattenbelegten Platz mit Gedenkstein. Der Weg wurde von Sommerblumen- Rabatten begleitet, hinter denen Rhododendron vorgesehen waren. Beiderseits der Grabfläche waren Beete mit Blumenzwiebeln, Veilchen und Lilium candidum geplant, jeweils dahinter sollten hohe Stauden wachsen. Ein zweiter Weg kreuzte den ersten; an dessen Enden war jeweils eine Bank aufgestellt. Die Perspektive zeigt eine ruhige, aber farbenprächtige und sehr gärtnerische Stimmung. Die Pflanzenauswahl war auch hier wieder eher einheitlich und raumstrukturierend. Im Sinne des Architekturgartens war die räumliche und bauliche Gliederung streng formal, die Stauden- und Gehölzverwendung bildete einen klaren Kontrast dazu. Die Anmutung der kleinen Anlage als Garten entsprach Migges oft geäußerter Auffassung, dass auch Friedhöfe Gärten seien.
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